Es sind diese Momente, wenn Menschen es wagen über das Mögliche hinauszudenken und neue Perspektiven entstehen lassen. Sie trauen sich etwas mit Weitblick, Mut und Ausdauer, stellen den Status quo in Frage und treten für ihre Überzeugungen ein. Wir wollen an dieser Stelle Projekte und Menschen vorstellen, die im positiven Sinne grenzüberschreitend sind und sich für ein Umdenken und Handeln hin zu einem nachhaltigen Lebensmodell einsetzen. Heute führt uns dieser Pfad in Deutschlands Norden und nach Kalifornien.

Die Null-Toleranz-Städte
Was haben San Francisco und Hamburg gemeinsam? Sie sind Pioniere im Bereich der Abfallvermeidung. San Francisco hat als erste US-Stadt 2014 den Verkauf von Plastik­flaschen, die weniger als 0,62 Liter fassen, auf öffentlichem Grund verboten. Bis 2018 müssen auch Sportveranstaltungen ihren Verkauf umstellen.

Im Schnitt verbraucht jeder Deutsche 207 Plastikflaschen im Jahr. Das sind satte 17 Milliarden Plastikflaschen jährlich alleine in Deutschland. Würden sich weltweit Städte zu einem ähnlichen Ziel bekennen, dann würden wir einen Plastikflaschenberg abbauen, der bereits sechzehn Mal von der Erde zum Mond und zurück reicht. Laut Umweltbundesamt benötigen Plastikflaschen 450 Jahre, ehe sie sich vollständig zersetzt haben. Man geht davon aus, dass es im Jahr 2050 mehr Plastikteilchen als Plankton in den Welt­meeren geben wird. Dieses gelangt dann über die Nahrungskette wieder auf unsere Teller. Na dann guten Appetit!

Auch in Hamburg hat man sich 2016 dazu entschlossen, neue Wege zu gehen. Hamburg hat einen „Leitfaden zur umweltverträglichen Beschaffung“ beschlossen. Neben Kaffeemaschinen mit Alukapseln sind künftig u. a. auch Mineralwasser aus Einweg­flaschen, Heizpilze, Einweggeschirr sowie chlorhaltige Putzmittel verboten.

Zwei einfache, aber wirksame Maßnahmen, die mehr Nachahmer verdienen würden. Weniger ist eben manchmal mehr. Bringen Sie doch eine ähnliche Initiative in Ihrer Kommune oder Firma auf den Weg. Kopieren ist hier ausdrücklich erlaubt!