Die weltweiten Regenwälder sind in Zeiten des Klimawandels so wichtig wie nie zuvor. Denn sie speichern große Mengen an CO2, von dem wir wahrlich zu viel in der Atmosphäre haben. Nirgendwo sonst haben so viele verschiedene Tiere und Pflanzen ihr Zuhause, abgesehen von den Millionen von Menschen, die ebenfalls im und mit dem Regenwald leben.

Die Artenvielfalt des Tropenwaldes ist auch für die Industrienationen wichtig, denn hierher stammen Nahrungsmittel, Medizin und Rohstoffe, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Ungeachtet dessen benutzen die Industrienationen den Regenwald aber viel eher als Anbaufläche. Der Hunger nach Gütern wie Palmöl, Rindfleisch, Tropenholz, Zuckerrohr oder Soja ist in den Industrienationen einfach zu groß. Darum wird weiterhin im großen Stil gerodet.

Der Regenwald stirbt – Tropica Verde hilft

Um Flächen für Acker- und Weideland zu schaffen, werden weltweit pro Minute rund 36 Fußballfelder Waldfläche gerodet. Ursprünglich bedeckten die Tropenwälder 14 Prozent des Planeten. Bis heute haben gerade mal sechs Prozent überlebt, also knapp die Hälfte. Mit diesen Wäldern verlieren wir täglich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten für immer – und unseren wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel.

Der Verein Tropica Verde e. V. setzt sich schon seit über dreißig Jahren für den Schutz des Regenwaldes ein: 1989 beschloss eine kleine Gruppe von Biologen, Journalisten und Fotografen in Frankfurt am Main zumindest das zu tun, was in ihrer Macht stand, und das war zunächst – Aufklärung. Die Gründungsmitglieder entwickelten ein Informationsprogramm speziell für Schulen und Universitäten.

Ein Hilferuf aus Panama

Schon ein Jahr später kam es zum ersten Meilenstein: Den jungen Verein erreichte ein handgeschriebener Brief aus Panama. Im Grenzgebiet sollte auf Seiten Costa Ricas ein 100 ha großer Regenwald und wichtiger biologischer Korridor zwischen einem Indianerreservat und einem Naturschutzgebiet zerstört werden. Mithilfe vieler Schülerinnen und Schüler schaffte es der Verein, Eltern und die Presse zu motivieren. Und so sammelte Tropica Verde innerhalb von drei Jahren sensationelle US $100.000 für den Kauf des bedrohten Lebensraumes über Spenden ein. Die Reserva Finca Curré entstand.

Tropica Verde: „Helfen statt Jammern“

1999 kam die Reserva Finca Lapa Verde mit 116 ha dichtem Regenwald hinzu. Das neuste Grundstück – die Reserva Kinkajou – liegt am Braulio Carrillo Nationalpark und befindet sich auf der Flugroute der Großen Soldatenaras. Durch die Wiederbewaldung der abgeholzten Flächen schafft dieses Areal einen direkten Korridor zum Nationalpark und somit einen wertvollen Rastplatz für die Soldatenaras auf ihrem Weg zwischen Nord und Süd.
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Durch Tropica Verde können die natürlichen Rastplätze des Großen Soldatenara im Kinkajou geschützt werden. | Foto: Stefan Rother / Tropica Verde

„Helfen statt jammern“ war und ist das Motto und so wuchs der umtriebige Verein auf 400 Mitglieder an, die überwiegend ehrenamtlich tätig sind. Dabei gibt es heute drei zentrale Arbeitsfelder: den Schutz bestehender Tropenwälder, die Wiederbewaldung und nach wie vor die Umweltbildung. In der Vereinszeitung TUCAN, die online abrufbar ist, berichtet der Verein aus allen Projekten.

Banker radeln für die Umwelt

Die UmweltBank förderte mit der Initiative „Banker on Bikes“ 2019 drei Organisationen, darunter auch den Verein Tropica Verde. Das Prinzip ist einfach: Für jeden Kilometer Arbeitsweg, den die Mitarbeiter auf dem Rad zurücklegen, spendet die UmweltBank einen Euro an gemeinnützige Projekte. So kamen 2019 37.000 Kilometer Fahrradstrecke zusammen. Die UmweltBank förderte die Projekte mit insgesamt 39.000 Euro.