Franken hat schon immer auf Sand gebaut
Die SandAchse dehnt sich über 2.000 Quadratkilometer aus , entlang der Flüsse Rednitz, Pegnitz und Regnitz. Auch die Ballungsräume Bamberg und Nürnberg-Fürth-Erlangen liegen mitten in diesem Lockersandgebiet, übrigens dem größten Süddeutschlands. Entstanden sind diese riesigen Sandgebiete in der letzten Eiszeit. Sandreuth, die Bamberger Sandkerwa und die unzähligen Sandsteinhäuser in der Region sind ein Zeugnis dafür, wie sehr die Region mit dem Sand verwoben ist.
Als der Sand verschwand
Doch dann gingen im 20. Jahrhundert immer mehr Sandlebensräume verloren: Sie fielen dem Sandabbau und der Bebauung zum Opfer, verwilderten oder litten unter Überdüngung. Obwohl sich schon in den 1980er und 1990er-Jahren einige Naturschützer um die Sandbiotope kümmerten, blieb nur ein Prozent der Fläche übrig.
Der Verlust war für die Natur enorm. Denn in der „fränkischen Wüste“ gibt es ganz besondere Lebensräume. Dazu gehören Offensande, die im Sommer bis zu 60 Grad heiß werden, Flechtenkiefernwälder, blütenreiche Heiden und beeindruckende Silbergrasflure. Nicht nur Pflanzen, auch Tiere haben ausgefeilte Strategien entwickelt, um in dieser Landschaft zu überleben.
Und so leben heute einige Sandspezialisten in diesem Landstrich: Robuste Wildpferde beispielsweise, die die Sandflächen schonend beweiden. Die Blauflügelige Ödlandschrecke natürlich nicht zu vergessen: Das drei Zentimeter große Insekt mit den himmelblauen Flügeln ist zum Wahrzeichen des Naturraumes geworden. Gemeinsam mit 91 anderen tierischen Überlebenskünstlern gilt die Ödlandschrecke als gefährdet, ebenso wie 46 Pflanzenarten.
Trotz großer Erfolge: Die SandAchse ist bedroht
Im Jahr 2011 zählten am Tag der Artenvielfalt 80 Expertinnen und Experten innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.600 verschiedene Tiere und Pflanzen im Naturschutzgebiet Büg bei Eggolsheim. Diese lebendige Vielfalt ist dem Regionalprojekt SandAchse Franken zu verdanken. Einem Zusammenschluss des BUND mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege und Landesbund für Vogelschutz gemeinsam mit sieben fränkischen Landkreisen und fünf kreisfreien Städten im Jahr 2000. Gemeinsam haben die Projektpartner über 500.000 Quadratmeter Sandfläche gekauft, über eine Million Quadratmeter konnten vor der Bebauung geschützt werden.
Bis 2007 wurde das Projekt vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Erlösen der Glücksspirale gefördert. Seither wird es vom BUND und dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken getragen. Die einzelnen Ortsgruppen pflegen die Biotope. Sie mähen und beweiden die Sandflächen und befreien sie von Gehölzen.
Die faszinierende „fränkischen Wüste“ ist für Besuche offen: Die Kreisgruppen des BUND organisieren Führungen, Vorträge und viele weitere Aktionen, um die Menschen für Sandlebensräume zu gewinnen. Deswegen führen Wanderwege, ein Erlebnispfad und Radtouren mitten durch die schönsten Biotope der SandAchse Franken. Denn trotz des Erfolgs des Naturschutzprojekts ist klar, dass der Bebauungsdruck von Städten und Gemeinden steigt.
Banker radeln für die Umwelt
Die UmweltBank förderte mit der Initiative „Banker on Bike“ 2019 drei Organisationen, darunter auch das Regionalprojekt SandAchse Franken. Das Prinzip ist einfach: Für jeden Kilometer Arbeitsweg, den die Mitarbeitenden auf dem Rad oder zu Fuß zurücklegen, spendet die UmweltBank einen Euro an gemeinnützige Projekte. So kamen 2019 37.000 Kilometer Fahrradstrecke zusammen. Die UmweltBank förderte die Projekte mit insgesamt 39.000 Euro.

Einige Mitarbeitende der UmweltBank sind gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der SandAchse Franken durch den Sebalder Reichswald gewandert. Die „Banker on Bike“ haben dabei die Natur vor ihrer Haustür mit neuem Blick kennengelernt. | Foto: Andreas Niedling / SandAchse Franken
Die Sandachse hat in Verlängerung der Tizianstr. zum Sportplatz Wolkersdorf vor dem Viadukt
auch eine Infotafel zu den Wässerwiesen die gerne für ein Buch zum Rednitztal Verwendung finden könnte. Wer hat die Rechte und das Layout zum Nachdruck ? Desweiteren sollte der Sandabbau (Seyboldsche Sandgrube, Neuses, usw.) berücksichtigt werden. Ebenso gehören die Sandsteinkeller am ehemaligen Tanzlokal Reichelsdorfer Keller dazu und die Nachverdichtung Radrennbahn mit entsprechendem Baumschutz als Freiraumverbindung. Im Agenda-Grünzug Reichelsdorf wurde am Sandmagerrasen eine Bank &….. und ein Insektenhotel aufgestellt. Die dortige Infotafel von Brouer/Brunner könnte eine Erneuerung vertragen. Wer hat das Original ?
Hallo Herr Janeck,
für Informationen zur Sandachse wenden Sie sich bitte direkt an Herrn Konopka vom BUND Naturschutz. Seine Kontaktdaten finden Sie auf dieser Webseite ganz unten: https://www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/sandachse-franken/interview-tom-konopka