Joggen, Jogging, Plogging ist der neue Fitnesstrend. Jogger verabreden sich, um gemeinsam eine Runde laufen zu gehen. Mit Säcken und Handschuhen bestückt sammeln sie jeden Müll auf, der ihnen dabei in die Quere kommt. Und wer hat’s erfunden? Die Schweden! Das Wort „plogging“ ist eine Anlehnung an das schwedische „plocka“, was so viel wie „aufheben“ bedeutet. Schon seit 2016 sieht man in Schweden regelmäßig Plogging-Gruppen durch Parks und Straßen ziehen.

Plogging: Ein abwechslungsreiches Intervalltraining

Die Idee ist so simpel und dabei so gut: Man verbindet Sport mit Umweltschutz, eine Gruppenaktivität mit sozialem Engagement. Außerdem ist der Fitness-Aspekt beim Plogging nicht zu unterschätzen. Das Stoppen, Bücken und Beugen erweitert das Training. Dadurch werden viel mehr Muskelgruppen trainiert, als beim herkömmlichen Jogging. Nicht zu vergessen, dass die Müllsäcke leider ziemlich schnell voll werden. Am Ende der Laufrunde hat so mancher Plogger ein ordentliches Päckchen zu tragen. Der Bizeps freut sich – die Natur noch mehr.

Von Schweden aus erobert das ungewöhnliche Fitnesstraining die Welt. Regionale Plogging-Gruppen sind mittlerweile vielerorts regelmäßig unterwegs: In Australien säubern die fleißigen Sportler den Strand, in Indien entmüllen sie abends begrünte Verkehrsinseln und in Deutschland den Englischen Garten. Auf der Facebook-Seite „plogga“ des Plogging-Erfinders Erik Ahlström trudeln begeisterte Kommentare aus allen Winkeln der Erde ein. Längst gibt es in dem Netzwerk unzählige Gruppen und Seiten, auf denen gemeinsame Plogging-Events organisiert werden.

Bei vielen Plogging-Gruppen ist der Umweltaspekt von großer Bedeutung. Sie schätzen an dem Trendsport, gemeinsam mit anderen etwas Gutes tun zu können, und das auf ganz einfache Art und Weise. Bei vielen Plogging-Läufen kommt der Müll am Ende der Runde auf die Waage: Kronkorken, To-go-Becher, Pizzakartons … Mit der Zeit sammeln sich nicht selten einige Hundert Kilo Müll an. Das kann sich sehen lassen.

Mitmachen: Kleine Starthilfe ins Plogging

Lust auf Plogging bekommen? Dann los! Jeder, der gerne und regelmäßig joggen geht, kann beim Plogging einsteigen. Wer in der Gruppe laufen möchte, sieht sich in sozialen Netzwerken nach einer Ortsgruppe in der Nähe um (Suchbegriffe: Plogging, plogga). Wenn es noch keine gibt: gute Gelegenheit eine zu gründen. In vielen Städten werden die Plogging-Gruppen von den lokalen Entsorgungsbetrieben unterstützt. Die Abfallwirtschaft stellt Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung und hilft bei größeren Events, den gesammelten Müll zu entsorgen.

Es spricht aber auch nichts dagegen, bei der täglichen Runde selbst Hand anzulegen und den Müll auf dem Weg einfach mitzunehmen. Dafür darf man Handschuhe und Müllsack nicht vergessen, denn Hygiene ist wichtig beim Plogging. Am Ende der Runde wirft man das Gesammelte in den Hausmüll. Umweltschutz kann so einfach sein.