Mehr Sport treiben oder auf Süßes verzichten: Die Deutschen fassen zu Silvester nicht mehr nur typische Neujahrsvorsätze wie diese. Auch nachhaltige Vorsätze im Zeichen der Umwelt stehen weit oben auf der Liste.
Laut einer Umfrage der DAK liegt umwelt- und klimafreundliches Verhalten auf Platz 1 der Vorsätze 2020. Vor allem bei den 14- bis 29-Jährigen: Hier sind es 70 Prozent der Befragten, die Umweltschutz am häufigsten nennen. Nachhaltigkeit ist auf dem Vormarsch! Auch wenn das Jahr nicht mehr ganz frisch ist: Es ist nie zu spät, sich gute Vorsätze für den Alltag zu setzen. Doch wofür eigentlich? Welche Auswirkungen nachhaltige Vorsätze haben, zeigen diese Zahlen.
1. Nachhaltiger Vorsatz: Tierische Lebensmittel vermeiden
Auf tierische Produkte verzichten: Wer sich vegan ernähren will, tut nicht nur seiner Gesundheit etwas Gutes. Die Organisation „Veganuary“ ruft jedes Jahr weltweit zum veganen Januar auf. Kurz vor dem Start der Bewegung veröffentliche sie Zahlen, die es in sich haben: Falls dieses Jahr 350.000 Menschen weltweit mitmachen würden, könnten sie rund 41.200 Tonnen CO2 einsparen. Das entspreche mehr als 450.000 Flügen von Berlin nach London. Ende Januar berichtete die Organisation, dass es sogar noch mehr Teilnehmer gab: Circa 400.000 Menschen schlossen sich dem Veganuary an und konnten damit noch mehr CO2 sparen. Sich vegan zu ernähren, ist natürlich nicht nur im Januar möglich.
Wer nicht ganz so weit gehen will: Auch eine vegetarische Ernährung kann umweltbewusst sein. Der Veggie-Rechner von Blitzrechner.de rechnet in wenigen Klicks aus, was jeder Einzelne durch seine Ernährungsweise fürs Klima tun kann. Wer sich seit drei Jahren vegetarisch ernährt, hat in dieser Zeit laut Rechner nicht nur 1,4 Schweine, 0,2 Rinder und 35 Hühner verschont, sondern auch ca. 1,7 Tonnen CO2 gespart.
Doch entscheidend sei laut Michael Bilharz vom Umweltbundesamt etwas anderes: Das Vermeiden von tierischen Lebensmitteln insgesamt. Dazu gehören auch Milchprodukte: „Nur Fleisch durch Käse oder Sahne zu ersetzen, bringt für das Klima nichts.“
2. Nachhaltiger Vorsatz: Mit dem Fahrrad zur Arbeit
Ab jetzt öfter mit dem Rad zur Arbeit, anstatt mit dem Auto? Guter Vorsatz. Fahrradpendler bekommen mehr Bewegung in den Alltag eingebaut und sparen gleichzeitig jede Menge CO2 ein. Eine Beispielrechnung des Umweltbundesamts: Wer von Montag bis Freitag eine Strecke von jeweils fünf Kilometern mit dem Fahrrad zurücklegt und dabei auf das Auto verzichtet, spart im Jahr rund 300 Kilogramm und pro Monat 25 Kilogramm CO2-Emissionen. Keine schlechte Bilanz. Ein weiterer Vorteil: Mit diesem nachhaltigen Vorsatz können Pendler sogar Zeit sparen: Wer in deutschen Großstädten bei einer Strecke von weniger als fünf Kilometern Länge lieber mit dem Fahrrad fährt, entscheidet sich laut Umweltbundesamt für das schnellste Verkehrsmittel.
Die Kolleginnen und Kollegen der UmweltBank haben einen weiteren Anreiz mit dem Rad zur Arbeit zu kommen: Für jeden Kilometer Radweg spendet die grüne Bank einen Euro im Rahmen der Aktion „Banker on Bike“.
3. Nachhaltiger Vorsatz: Weniger fliegen
Dass Fliegen alles andere als gut für das Klima ist, weiß fast jeder Mensch in Deutschland. Und trotzdem fällt es vielen schwer, es zu unterlassen. Zeit für einen neuen nachhaltigen Vorsatz. Zusätzliche Motivation geben diese Zahlen: Laut CO2-Rechner des Bundesumweltamts verursacht beispielsweise ein Hin- und Rückflug von Hamburg nach Barcelona 860 Kilogramm CO2. Bei einem interkontinentalen Flug von Stuttgart in die USA sind es sogar über 3,8 Tonnen. Die gute Nachricht ist: Wer CO2 einsparen will, muss nicht zuhause bleiben. Gerade innerhalb von Deutschland bietet es sich an, mit dem Zug zu fahren, statt in den Flieger zu steigen.
Wenn sich ein Flug nicht vermeiden lässt, kann man diesen über Organisationen wie Atmosfair oder MyClimate kompensieren. Wer 250 Euro zahlt, kompensiert elf Tonnen CO2 und bekommt dafür eine Spendenbescheinigung. Mehr dazu finden Sie auch hier im Blog.
4. Nachhaltiger Vorsatz: Weniger heizen
Auch im eigenen Zuhause kann man durch bewussteres Verhalten CO2 sparen. Etwa beim Heizen: Wichtig ist, regelmäßig die Zählerstände abzulesen, erinnert die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online. Das Sparpotenzial bei diesem nachhaltigen Vorsatz ist enorm: Bei einer 70 Quadratmeter großen Wohnung mit Erdgas-Zentralheizung können die Bewohnerinnen und Bewohner 2,3 Tonnen CO2 pro Jahr sparen – und ganze 510 Euro, rechnet der aktuelle Heizspiegel vor. Doch wie kann man diesen Vorsatz in der Praxis umsetzen? Allgemein gilt: „Nur die Räume heizen, die man benutzt, und nur so viel, wie man braucht”, rät Seraja Bock vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
5. Nachhaltiger Vorsatz: Plastik vermeiden
Überall lauert er: Im Supermarkt, unseren Badezimmern und sogar im Waschmittel. Die Rede ist von Kunststoff. Laut Plastikatlas 2019 werden weltweit über 400 Millionen Tonnen Plastik hergestellt. Und die Auswirkungen sind verheerend: Es landen nicht nur Millionen Tonnen Plastik in unseren Weltmeeren, sondern auch in unsere Böden und Binnengewässer. Wer sein Konsumverhalten ändern und den nachhaltigen Vorsatz Plastik zu vermeiden endlich in Angriff nehmen will, hat mehrere Wege. Eine Möglichkeit: In den immer mehr werdenden Unverpackt-Läden einkaufen. Aber auch bei herkömmlichen Lebensmittelhändlern lässt sich Plastik vermeiden, indem bevorzugt unverpacktes Obst und Gemüse im Einkaufswagen landet.
Die Umweltorganisation Greenpeace gibt auf ihrer Seite weitere Tipps gegen die Plastikflut. Dazu gehören auch schon kleine Dinge:
- Einwegflaschen und Wegwerfbesteck durch langlebige Materialien wie Glas, Holz oder Metall ersetzen
- Beim Einkaufen auf Plastiktüten verzichten und einen Rucksack oder eine Stofftasche mitbringen
- Sich beim Kaffeetrinken Zeit nehmen und das Heißgetränk vor Ort genießen, statt im Coffee-To-Go-Becher
- Lässt sich Plastik nicht vermeiden, dann kann es wiederverwenden – beispielsweise die Plastiktüte des Käses zum Frischhaltebeutel umfunktionieren
Weitere Informationen und Tipps zur Plastikvermeidung finden Sie in unserem Blog.
Bei allen guten Vorsätzen, die Umwelt und Klima schützen, ist eines die größte Herausforderung: Dranbleiben! Wie die nachhaltigen Vorsätze nicht nach kurzer Zeit im Sande verlaufen, verrät dieses Interview mit dem Motivationspsychologen Peter Gollwitzer.
„Wer sich vegan ernähren will, tut nicht nur seiner Gesundheit etwas Gutes….“
Leider stimmt das so pauschal gesagt auf keinen Fall !
Im Gegenteil. Nur wer sich gut informiert, sehr kritisch bei der Auswahl seiner Lebensmittel vorgeht und fehlendes ergänzt, ist auf der sicheren Seite.
Wer aber in seinem Leben weitestgehend auf Arztbesuche verzichten möchte,
für den sollte eher gelten:
Zurück zum Sonntagsbraten !
Danke für die Tipps für den Alltag
E§s ist gut, immer aus Neue daran erinnert zu werden. Danke!
Sehr geehrte Damen und Herren,
diese 5 Infos sind sehr gut. Endlich eine Bank die solche Informationen verfasst. Meines Erachtens wäre
es sinnvoll wenn noch über die unnötigen Milch- und Joghurtberge berichtet werden würde. Die Milch macht den Menschen so krank. Die Turbokühe werden künstlich befruchtet. Eine Turbokuh gibt einige Tausend Liter pro Jahr, damit die Regale in den Supermärkten voll gestopft sind. Ein Tierelend ohnes Gleichen.
Außerdem gibt es genügend Ersatz für Milch. Mit 3 Essl. Haferflocken kann man bereits den tägl. Milchbedarf decken. Die Milch ist ganz schnell selbst zubereitet.
Meine Empfehlung an Sie gründen Sie einen Fond der Land kauft. Dieses Lande sollte mit dem friedfertigen Landbau bewirtschaftet werden ohne Mist und ohne Gülle. Wenn Sie wissen möchten was ein friedfertiger Landbau ist, können Sie sich gerne mit mir in Verbindung setzen.
Alles was der Mensch den Tieren antut kommt auf ihn zurück.
Mit tierlieben Grüßen
Anita Harsch
Ihre Vorschläge haben mir gefallen und ich habe festgestellt, dass ich schon länger auf dem richtigen Weg bin . Esse nur noch wenig Fleisch – Wurst , bin schon seit Jahren nicht mehr geflogen , benutze das Auto so wenig wie möglich – nur zum Einkaufen (wohne auf dem Land) keine Ausflüge . Im Sommer fast alles mit dem Rad . NUr beim Plastik ist es schwierig -weil fast alles verpackt ist . Habe keinen Laden in der Nähe , wo man ohne Verpackung einkaufen kann .
Grundsätzlich finde ich es gut, dass die Umweltbank sich nicht nur zu Bankthemen äußert. Bei den konkreten Beispielen hätte ich allerdings mehr erwartet – viele der Dinge hier sind ja altbekannt. Gerade bei denen, die Kunde der Umweltbank sind. Da würde ich mir innovativere Tipps wünschen (Bienenwachstücher statt Plastik, Link zu Unverpacktläden, Erläuterungen wann sich eine eigene Solar Anlage lohnen könnte…)
Hallo Matthias,
vielen Dank für deine Rückmeldung, die ich gern ans Redaktions-Team weitergebe. Schön, dass dir unsere hier aufgeführten Tipps bereits vertraut sind. Wir versuchen mit unserer Themenmischung so viele Menschen wie möglich zu erreichen und – unabhängig von ihrem Kenntnisstand bezüglich Umweltthemen – abzuholen. Daher gibt es auch immer wieder Beitrag mit „Grundwissen“.
Viele Grüße
Den Umstieg auf Vegan schaffe ich zwar nicht total, aber mehr Vegetarisches u. weniger Fleisch steht neben den anderen 4 Grundsätzen auf dem Programm 22!
Vielen Dank für diesen Vorschlag an die HB. In diesen Fond möchte ich gerne einsteigen.
Für uns sind die 5 guten Vorsätze selbstverständlich.
Plastik sparen bekommen wir gut hin. Plastik ganz zu vermeiden ist sehr schwer, leider.
Auf tierische Produkte verzichten…………und was machen die über 26 Millionen (Tendenz stark steigend!) gehaltenen Hunde und Katzen??? Da wird nie etwas hinterfragt!