Ein Aspekt, der für die Finanzierungszusage der UmweltBank für diesen Solarpark eine entscheidende Rolle gespielt hat, sind die ökologischen Vorteile, die damit verbunden sind: Bisher wurden die Donaumoosflächen intensiv landwirtschaftlich genutzt. Dadurch verliert das Donaumoos jährlich einige Zentimeter Torfboden. Mit der Entstehung des Solarparks werden die Flächen aus der Bewirtschaftung genommen. Damit erhält das Moos die Möglichkeit, sich zu erholen. Zudem soll sich der Grundwasserspiegel durch die Kappung von Drainagen erhöhen und den Moorschwund, der für Treibhausgasemissionen sorgt, bremsen. Die Solarmodule stehen auf dünnen Stelzen, darunter ist viel Platz für neue Wiesen, die die Biodiversität fördern.
Klimaneutraler Solarstrom für 26.100 Haushalte
Der Anumar Solarpark Schornhof ist riesig. Der produzierte Strom des Solarparks entspricht dem Jahresverbrauch von mehr als 26.100 3-Personen-Haushalten. Die jährliche CO2-Einsparung beträgt fast 73.000 Tonnen. Für dieses Ausmaß an Strom ist ein Umspannwerk notwendig: Der Strom wird nämlich nicht wie sonst üblich in das Mittelspannungsnetz eingespeist, sondern gleich in eine Hochspannungsleitung.
Nicht selten gibt es gegen Projekte dieser Größenordnung Vorbehalte. Doch große Solarparks sind von zentraler Bedeutung für die Energiewende. Der Bau auf großen Flächen reduziert die Errichtungs- und Betriebskosten. Zusammen mit der hohen Stromausbeute kann ein Solarpark besonders kosteneffizient betrieben werden. Auf diese Art können Solaranlagen konkurrenzfähiger als Kohlekraftwerke sein. Der Anumar Solarpark Schornhof beweist, dass Solarstrom in Deutschland mit Gestehungskosten von unter 5 ct/kWh auch ohne Förderung rentabel und damit ein interessantes Geschäftsmodell ist.
Rentabilität durch Power Purchase Agreement
Das gelingt auch, weil der Betreiber Anumar den Stromvertrieb direkt mit dem norwegischen Energieversorger Statkraft Markets in zwei langfristigen Stromabnahmeverträgen regelt, sogenannten Power Purchase Agreements (PPA). Die Verträge laufen über elf Jahre. Das PPA bringt für beide Vertragspartner Vorteile mit sich: Es vermindert Risiken, garantiert Preissicherheit und schafft Planbarkeit. Lediglich einen Teil der Anlagenleistung, nämlich 30 MWp, vergütet die Bundesnetzagentur über EEG-Förderberechtigungen.
Die UmweltBank bietet bereits seit Mai 2019 ein spezielles Finanzierungskonzept für PPA-Projekte an. Damit ermöglicht sie bundesweit den Bau und die Finanzierung von neuen PV-Freiflächenanlagen. Der Kredit dafür kann eine Laufzeit von bis zu 25 Jahren haben. Diese standardisierte Finanzierung für PPA-Projekte ist für Deutschland erstmalig.
Das Investitionsvolumen des Anumar Solarparks Schornhof beträgt rund 60 Millionen Euro; diese finanziert die UmweltBank nahezu vollständig über eine Laufzeit von 20 Jahren. Für die UmweltBank ist der Anumar Solarpark Schornhof die bislang größte Zusage über ein PPA-Finanzierungskonzept. Die UmweltBank wird ihre Aktivitäten in diesem wachsenden Markt zukünftig verstärken.
Weitere Informationen zur Finanzierung nachhaltiger PPA-Anlagen:
Genau solche Projekte will ich mit meiner Festgeldanlage bei der Umweltbank unterstützen.
Warum? Wir zerstören in D riesige Flächen für mäßigen Output (nicht sehr sonnig hier) und produzieren die benötigten Lebensmittel dann in Brasilien auf Flächen die durch Urwaldrodung entstehen! Super Deal, klassisches Greenwashing!
Moment mal, wir wollen doch aus Klimaschutzgründen Kohlekraftwerke abschalten; also müssen wir auf andere Weise Strom produzieren; deswegen ist der Solarpark hier gut auch wenn in Afrika mehr Sonne scheint.
Und dazu noch in einem Moorgebiet, das unter den PV-Modulen (Abstrahlung bis zu 90°C Wärme abstrahlt) noch schneller austrocknet … und bis zu 35 Tonnen Klimagase (Kohlenstoffdioxid-Äquivalente) freisetzt … und das in einem Moorgebiet, des seit dem Jahr 2000 ein Entwicklungskonzept hat, in dem KEIN Wort von Photovoltaik steht.
Schade um die guten landwirtschaftlichen Flächen. Nachdem noch nicht mal 20 % der Gebäude und sonstig versiegelten Flächen Energetisch genutzt sind, ein „no go“
Mein erster Gedanke lag bei dem Kommentar wie Michael Eisenknappl „Vergeudung landwirtschaftlicher Flächen“ dann habe ich die Erläuterungen zum Schutz der Moore gelesen. Scheint doch vernünftig geplant zu sein.
Es gibt Anlagen, die Wind-, Solaranlagen kombinieren mit Produktion von Wasserstoff aus Überschüssen. Wäre das nicht die Zukunft?
Freiflächen PV finde ich als falschen Weg, solange noch so viele Dachflächen unbestückt sind. Ackerflächen gehen verloren, da diese Gebiete in Gewerbegebiete umgewidmet werden.
So eine Anlage kann ich nicht für gut heißen.
Hallo Frau Stubenrauch,
für die Erreichung der für die Klimaziele erforderlichen Ausbaupfade bei Erneuerbare-Energien-Anlagen ist auch die Errichtung von großen Solarparks auf der Freifläche erforderlich. Die prioritäre Nutzung von Dächern, bereits versiegelten Flächen oder Konversionsflächen ist wünschenswert. Für eine verstärkte Nutzung von Dachflächen bestehen aus unserer Sicht derzeit zu wenig Anreize für Eigentümer und mögliche Betreiber bzw.es mangelt an einer allgemeinen Solarpflicht.
Die Ackerflächen werden weder baulich noch rechtlich in Gewerbegebiete umgewandelt oder gar versiegelt und können nach Rückbau des Solarparks erneut als Grün- oder Ackerland genutzt werden. In Schornhof wurden die Donaumoosflächen bisher intensiv landwirtschaftlich genutzt. Durch den Betrieb des Solarparks werden die Flächen aus der Bewirtschaftung genommen und können sich langfristig erholen (vergleichbar mit dem Modell der Dreifelderwirtschaft). Der Grundwasserspiegel soll sich durch Kappung von Drainagen erhöhen und den „Moorschwund“, der ebenfalls für Treibhausgasemissionen sorgt, bremsen. Zwischen und unter den Modulreihen entstehen neue Wiesen, welche die Biodiversität (Artenvielfalt in Flora und Fauna) fördern (vgl. Studie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft vom 20.11.2019:https://www.bne-online.de/de/news/detail/studie-photovoltaik-biodiversitaet/).
Viele Grüße aus Nürnberg!
Bei Solarparks von Biodiversität zu sprechen ist lächerlich und erinnert an die üblichen Gefälligkeitshalber-„Gutachten“ der Industrie! Natürlich wäre es sinnvoll Moore der Natur zurückzugeben, aber das bitte nicht durch neue Zerstörung! Klassisches Greenwashing!
Eine einmalige Moorlandschaft verliert seine Physiognomie, seine Wiederherstellung, für die der Freistaat Bayern im Mai 2021 200 Mio. €uro bereit stellte, wird um 30 Jahre verschoben, Die Landschaft heizt noch mehr auf, die Staubstürme im Donaumoos nehmen zu, die Verdunstungskühlung nimmt weiter ab und die hoch bedrohte Biodiversität der Niedermoore (Wiesenbrüter wie Großer Brachvogel) werden noch weiter verdrängt …
Liebe UMWELTBANK, da haben Sie aufs falsche Pferd gesetzt!
Frau Stubenrauch hat Recht – PV muss auf Dächer, an Fassaden, über Parkplätze … oder auf vorbelastete Böden, aber nicht auf hochsensible Moorböden, in denen dringend die Wasserrückhaltung zu verbessern ist udn diese nicht weiter aufgeheizt werden dürfen!
NoGo! Die Großtechnologien des 20.Jahrhunderts werden einfach fortgeschrieben und riesige Flächen der Natur und der Menschheit entzogen! So wird das nichts mit der Klimawende! Es gibt soviele Wüstenflächen – täglich werden es mehr- auf der Erde, meist mit besseren Solarwerten als Oberbayern und soviele Dächer und Fassaden noch ohne Solar-Paneele, dass es völlig ist., die Natur mit Solarmodulen zuzuwerfen.
Hallo Herr Alfarero,
für die Erreichung der für die Klimaziele erforderlichen Ausbaupfade bei Erneuerbare-Energien-Anlagen ist auch die Errichtung von großen Solarparks auf der Freifläche erforderlich. Die prioritäre Nutzung von Dächern, bereits versiegelten Flächen oder Konversionsflächen ist wünschenswert. Für eine verstärkte Nutzung von Dachflächen bestehen aus unserer Sicht derzeit zu wenig Anreize für Eigentümer und mögliche Betreiber bzw.es mangelt an einer allgemeinen Solarpflicht.
Ein Vorteil von Photovoltaikanlagen besteht in der dezentralen Stromerzeugung vor Ort, idealerweise dort wo der Strom verbraucht wird. Dies trägt zu einer regionalen Wertschöpfung bei und es werden weniger Stromtrassen benötigt. Der Strombezug aus Solarparks in Wüstengebieten (z.B. Nordafrika) würde den Bau zusätzlicher Stromtrassen erfordern und aufgrund der Entfernung zu hohen Leitungsverlusten führen. Zudem bestünde bei der Stromversorgung eine hohe Abhängigkeit von anderen Ländern mit teilweise instabilen politischen Verhältnissen.
Viele Grüße aus Nürnberg!
Zweifel sind trotz der Energiegewinnung ohne Kohle oder Gas angebracht. Entstehen durch die riesigen Solarfelder nicht neue Wärmeinseln, die negative Auswirkungen auf die umgebenden Flächen haben? Wie lange bleiben die Schwermetalle im Glas der Paneele? Und was dann?
Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen dürfen nicht gebaut werden. Nutzen sollte man die vielen Dachflächen von industriellen Hallen und Enkaufsmärkten .
Ausserdem braucht man Speicher für Dunkelflauten
Wie wahr, werter Herr Prof. Klempt,
Moore und Moorböden müssen grundwassersaniert werden, d.h., rasch ganz nass gemacht (bis zwei Handbreit unter die GOK) werden; davon profitieren alle Menschen im ständig schrumpfenden Donaumoos, aus dem jährlich 400.000 Tonnen Klimagase (CO2-Äquivalente), die hoch bedrohte Moor-Biodiversität und die Grundwassererneuerung.
Den Bäuerinnen und Bauern muss die öffentliche Hand diese GEMEINWOHLLEISTUNG angemessen und generationsübergreifend honorieren –
Das bayerische Moorbauernproramm
ni´mmt bereits praktikable Formen an!
Das Projekt finde ich im Ansatz sehr gut, habe aber ein paar Fragen:
1. Die Aufständerung der PV-Elemente auf schlanken Stützen klingt sehr gut. Dazu wüsste ich gern, wie die Verankerung auf moorigem Boden technisch ausgeführt ist.
2. Bei den nach den Fotos recht engen Abständen der Module und recht niedriger Höhe der Unter- und Oberkanten der Elemente scheint mir die Weiterentwicklung der Moorflächen bezüglich Flora und Fauna nicht unproblematisch. Hier sollte sehr bald und dauerhaft ein Monitoring durch Moor-Fachleute erfolgen, um den ökologischen Erfolg des Projekts zweifelsfrei nachzuweisen und als Vorbild für andere Gegenden dienen zu können. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mein grünes Geld im Moor
Die Liebe zur Natur und dem Moor,
das klappt heute vielleicht mit erneuerbaren Energien nur,
denn ein Gebiet zur Stromerzeugung genutzt,
aber nicht das Moor wird gestutzt.
Viele kaputte Moore warten auf solche Ideen,
selten so eine gute Idee gesehen,
Energieversorgung im Einklang mit der Natur,
das ist grünes Geld pur.
Solaranlagen so aufgebaut,
ein Teil des Sonnenlichts verbraucht,
was übrig bleibt braucht das Moor zur Erholung,
für Mensch und Natur geniale Belohnung.
In vielen Teilen Deutschland kaputte Moore warten,
würde mich freuen, auch hier solche Projekte entstehen,
Solarenergie in Deutschlands Moorgarten,
dass würde ich überall gerne sehen.
Also mich hat es sehr gefreut diesen Artikel zu lesen,
sehe gerne das Moor dort genesen,
man sieht Natur und Menschen passen zusammen,
wir können umweltfreundlich zum Ziel gelangen.
Liebe Umweltbank weiter so,
Ihre Projekte machen mich froh,
mein Geld arbeitet für eine bessere Welt,
ein schöner Erfolg, der auch zählt.
Wolfgang
Poesie > Pöbeleien. Immer im Leben. Danke.
Das haben Sie zwar,
lieber Herr Wolfgang,
ganz nett gedichtet, aber dennoch ist das Überbauen von Moorböden mit PV-Modulen eine Katastrophe für das Bodenleben darunter, die Klimaausgasung hält weiterhin an (im Donaumoos sind das jährlich 35 Tonnen sog. Kohlenstoffdioxid-Äquivalente je Hektar (HSWT) und 400.000 Tonnen auf 13.000 ha.
Das ökohydrologisch einmalige Moorgebiet verliert seine Physiognomie, die Landwirte, die das bleiben wollen kommen bei den Pachtpreisen von 2.000 €/ha/a für 30 Jahre in den Ruin, weil planlos und nur auf Zuruf PV-Freiflächenanlagen gebaut werden.
Zudem gibt es für das Donaumoos seit 22 Jahre ein Entwicklungskonzept, das eine großflächige Extensivierung vorsieht, vier größere Moorerhaltungsgewanne vorsieht und einen verbesserten Schutz der hoch bedrohten Wiesenbrüter – das wird jetzt alles durch PV-Investoren überlagert bzw. verhindert.
Daher bekommt diese PV-Anlage und auch die gewünschte Erweiterung die Benotung: „Weniger als Mängelhaft“
Ich bin nicht glücklich über diesen Park auf guten Ackerboden der für die Lebensmittelproduktion sicherlich von großem Wert ist, und nunmehr diesem entzogen wird
Gratulation! Die Klimasituation und die aktuell bedeutsame Eigenversorgung mit Energie brauchen einen schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien! PV-Freiflächen deshalb, weil die in kurzer Zeit große Mengen an Strom bereitstellen.
Die alternative Nutzung von Dachflächen hat zwar riesiges Potential und ist weiterhin wichtig, dauert aber zu lange in der Umsetzung. Zudem ist es sehr mühsam, Hausbesitzer in großem Stil dafür zu gewinnen, in PV zu investieren!
Die Verminderung von Anbauflächen für landwirtschaftliche Produkte sollte durch die Nutzung von bisherigen Brachflächen für Ackerbau zumindest teilweise kompensiert werden.
Ansonsten verweise ich auf den fundierten Beitrag von Elisabeth Dörstel vom 9. Sept. 2021!
Gute Anlage mit sehr gutem Ertrag.
Ist eine Beteiligung noch möglich ?
Eventuell auch bei einer neu geplanten Anlage ähnlicher Größe
Hallo Herr Baumgartner,
aktuell bietet die UmweltBank leider keine Projektanleihen an. Wenn Sie dahingehend auf dem Laufenden bleiben möchten, abonnieren Sie gerne unseren Newsletter: http://www.umweltbank.de/newsletter
Viele Grüße aus Nürnberg
Im Deutschlandradio gibt es aktuell einen Artikel dazu, dass Photovoltaikanlagen und Landwirtschaft tatsächlich zusammen passen können, weil diese Anlagen Schatten gegen zu großer Austrocknung bieten (Deutsche Bundesstiftung Umwelt). Daher bietet sich wahrscheinlich ein Potenzial, um Solarenergie und Renatuierung von Mooren zusammen zu bringen.
Daher gefällt mir, dass im Solarpark Schornhof Moore, die Kappung der Drainagen, die Biodiversität und Solaranlagen auf dünnen Stelzen gut zusammen passen.
Thorsten
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir verfügen über Nanobeschichtungs-Produkte, die den Wirkungsgrad der Anlage noch erhöhen können.
Es kann sich um ca. 4 bis 8% handeln!
Bitte teilen Sie uns doch mit, wer genau der Betreiber der Anlage ist damit wir uns direkt an ihn wenden können.
Vielen herzlichen Dank!
Hallo Herr Ballnath,
vielen Dank für Ihr Interesse. Der Betreiber ist die Anumar GmbH.
Viele Grüße aus Nürnberg