Leider ist die Politik nicht in der Lage, in puncto Insektensterben schnell zu handeln. Im Gegenteil. Immer noch werden Verbote von gefährlichen Pestiziden aufgeschoben oder gar neue genehmigt, die es den Insekten immer schwerer machen, zu überleben. Dabei verhelfen die Bestäuber der Landwirtschaft ganz kostenlos zu enormen Erträgen.
Aber auch in privaten Lebensbereichen unserer Gesellschaft ist ein gefährlicher Trend zu beobachten: Denn wer sich fragt, wo all die Insekten denn wohl geblieben sind, der sollte auch mal seinen Garten oder Balkon hinterfragen: wer „einfach mal den Rollrasen auslegt und gut is“, den pflegeleichten Steingarten im Vorgarten anlegt, oder den Kirschlorbeer so toll findet, der bietet Insekten (und somit auch Vögeln) keine (Über)Lebensgrundlage.
Sichtschutze bspw. aus Kunststoff (am besten gleich in Anthrazit) zum Einigeln des Einfamilienhauses tun ihr übriges (und bilden visuell den Sargnagel) – dabei wollen alle doch irgendwie im Grünen wohnen! Auch auf Balkon und Terrasse muss sich was tun: Geranien und Petunien sind schön, aber für Insekten nahezu wertlos. Dabei sind Insekten als Bestäuber unerlässlich für Feld und Wiese, Baum und Strauch, Plantagen – und für den Menschen.
Insekten retten ist nicht schwer – mit ein paar Sofortmaßnahmen:
- Einfach mal was machen – nämlich nichts. Ihr habt keine Lust den Rasen zu mähen? Zu Faul das Laub zu harken? Dann habt ihr schon vieles richtig gemacht. Insekten brauchen Vielfalt wie Löwenzahn und eine Zufluchtstätte wie Laubhaufen.
- Heimische Blumen und Kräuter pflanzen – ihr werdet staunen, wie Natur sich das Leben zurückholt.
- Licht aus! Warum die Nacht zum Tage machen? Die Außenbeleuchtung rund ums Haus stört nicht nur die Insekten – im Übrigen oft auch die Nachbarn. Zusätzlich schont es auch den Geldbeutel.
- Ihr habt gar keinen Garten? Das macht nichts: Auch auf dem Balkon ist eine Menge umsetzbar.
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Danke, Mike Rehm, für Ihren Artikel. Allerdings, die These: ‚Leider ist die Politik nicht in der Lage, in puncto Insektensterben schnell zu handeln. …‘ worauf Ihr Artikel basiert, ist durch die aktuelle Krise widerlegbar geworden. Politiker weltweit(!) sind sehr wohl in der Lage, schnell zu handeln, aber es gibt ganz einfach keine dringliche Notwendigkeit, weil es uns noch nicht existenziell bedroht. Erst wenn Geld, Lebensmittel, Wasser… ausgehen und unsere Existenz bedroht ist, wird sehr schnell etwas geschehen… Ich hoffe sehr, dass die CoViD-19-Affäre und die damit verordnete Isolierung für die Natur Erholung (von uns Menschen) bringt und dass daraus notwendige, bleibende Konsequenzen gezogen werden, die zur Genesung, Rückkehr und zum Schutz von Pflanzen, Insekten, Vögeln und aller Natur beitragen.
Umdenken? Versuche ich schon lange. Das beweisen meine teils jahrzehntelangen Fördertätigkeiten beim DUH, bei Greenpeace, Nabu und anderen. Auch wenige einschlägige Leserbriefe sind veröffentlicht worden, die meine Bedenken deutlich machen – die kritischsten z.B. zur Übervölkerung blieben allerdings in den Redaktionen hängen. Auch meine Einlagen bei der UB sollten ein Hinweis sein…
Nur mein Gärtchen ist nicht ganz öko, man(n) muss auch Rücksicht auf andere Familienangehörige nehmen, aber Akeleien, Christrosen, Gelbfelberich dürfen weitgehend wild wachsen.
Gut, dass ihr euch dieses Themas annehmt. Gärten und Balkons können ein Zeichen setzen und langfristig Menschen zum Umdenken bewegen. Hundertwasser wurde belächelt, seine Ideen sollten viel öfter umgesetzt werden, um aus Betonwüsten grüne Oasen zu zaubern – auch im Hinblick auf unsere Gesundheit und die Erwärmung in den Städten. Wir wissen alles, also sollten wir es auch tun.
Jeder einzelne ist verantwortlich, das ist wahr. Aber das große Ganze kann sehr wohl von der Politik gesteuert werden, denn man sieht ja in der Corona-Krise, was plötzlich alles möglich ist. Und wie läufts jetzt in der Natur? Herrlich, diese fast abgasfreie Luft, der geringe Flugverkehr, diese Ruhe. Ach wie schön könnte das Leben sein, wenn wir Menschen ansonsten nicht immer so viel vor hätten…
Selbstverständlich ist dieses Thema. Positiv gesprochen tun wir seit Jahren alles nur Mögliche, um Insekte u Vögeln so viel Natur wie möglich anzubieten.
Ich verstehe nicht, warum es überall so viele Angebote von unnützen Pflanzen gibt. Für unwissende Gärtner also ein Leichtes,irgendetwas zu kaufen….
gut , weiter so !