Heizung raus, Dämmung rein, Fenster austauschen und, und, und – bei einer energetischen Sanierung denken viele an Riesenbaustelle, Stress, Aufwand und hohe Kosten. Und dann die Frage: Was kommt zuerst? Die Folge: Viele Eigenheimbesitzer_innen sind überfordert und trauen sich nicht an das vermeintliche Mammut-Projekt heran.
Irmela Colaço hat Verständnis für die Zurückhaltung vieler Menschen. Die Projektleiterin Energiesparen beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) weiß jedoch auch, welche Folgen das haben wird: „Der Gebäudesektor ist für rund 30 Prozent unserer CO2-Emissionen verantwortlich. Das heißt, ohne energetische Gebäudemodernisierungen werden wir unsere Klimaziele nicht erreichen können.“ Diese Ziele sind klar gesteckt: Ab 2045 soll Deutschland klimaneutral sein, so die Beschlüsse der Bundesregierung.

Eigenheime bieten viel Potenzial für Energieersparnis

Der Druck auf Eigenheimbesitzer_innen steigt also. Die gute Nachricht: Ein- und Zweifamilienhäuser bieten enorme Energiesparmöglichkeiten. Zu den klassischen Maßnahmen gehören die Wärmedämmung der Außenwände, des Dachs und des Kellers, der Einbau von Wärmeschutzverglasung und die Umrüstung auf eine effizientere Heiztechnik auf der Grundlage erneuerbarer Energien. Auch die Installation von Solaranlagen auf dem Dach ist hocheffektiv.

Gut zu wissen: Hydraulischer Abgleich für Sofort-Effekt

Manchmal kann auch ein sogenannter hydraulischer Abgleich ein guter erster Schritt bei der Planung von Sanierungsarbeiten sein, sagt Irmela Colaço vom BUND. Auch dieser wird – wie der individuelle Sanierungsfahrplan – vom Staat bezuschusst. „Heizungsfachleute stellen die Heizung richtig ein und sorgen dafür, dass die Anlage effizient läuft und Wärme aus dem Keller auch tatsächlich bis ins Dachgeschoss gelangen kann.“ Dadurch ließen sich bereits bis zu zehn Prozent der Heizenergie senken. Wer bei der Gelegenheit auch gleich die ineffiziente Heizungspumpe erneuere, spare zusätzlich.

Der individuelle Sanierungsfahrplan – maßgeschneidert und bezuschusst

Eine weitere gute Nachricht: Wer einen ersten Schritt machen möchte, muss nicht sofort das komplette Eigenheim auf den Kopf stellen. Irmela Colaço empfiehlt, sich erst einmal einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen zu lassen, der vom Staat gefördert wird. Dabei wird der energetische Zustand des Gebäudes ermittelt und ein passendes Sanierungskonzept entwickelt. „Eigentümer und Eigentümerinnen sollten vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zugelassene Berater_innen auswählen, um die Förderung zu erhalten“, betont Irmela Colaço. Entsprechende Beratungsfirmen lassen sich über die Website der Deutschen Energie-Agentur finden.

Der Vorteil eines solchen Sanierungsfahrplans: Alle Schritte können vorausgeplant und aufeinander abgestimmt werden – natürlich auch abhängig davon, was der Geldbeutel hergibt. Denn klar: Jede Maßnahme kostet Geld. Doch auch hier werden Hausbesitzer_innen nicht alleingelassen. Wer ein Haus energetisch sanieren möchte, erhält viele Fördermöglichkeiten von Bund, Ländern und Kommunen. Auch die UmweltBank sorgt mit ihrem UmweltWunschkredit für eine zinsgünstige Finanzierung. Der Kredit ist mit öffentlichen Zuschüssen kombinierbar und wird für die Installation neuer Anlagen oder für den Ausbau bestehender Anlagen – zum Beispiel mit einem Stromspeicher – gewährt. Die individuellen Kreditkonditionen lassen sich mit nur wenigen Klicks mit dem Online-Rechner der UmweltBank ermitteln; auch der Antrag kann online gestellt werden.

Schlussabnahme ernst nehmen und Erfolge überprüfen

Die Entscheidung für eine Sanierungsmaßnahme ist gefallen, der Finanzierungsplan steht, Zuschüsse sind beantragt und Handwerksfirmen ausgewählt? Dann kann es an die Arbeit gehen. Doch auch danach sollten Hausbesitzer_innen aufmerksam bleiben, auf eine gründliche Schlussabnahme bestehen und sich die neuen Techniken im Detail erklären lassen – darauf weist die vom Bundesumweltministerium geförderte Kampagne „Unser Haus: effizient, komfortabel, sicher“ hin. Wichtig sei auch, den Energieverbrauch nach der Modernisierung regelmäßig zu kontrollieren. So könne nachjustiert werden, wenn der gewünschte Einspar-Erfolg ausbleibe.

Wohnungen energetisch sanieren: Was ist möglich?

Aber was ist eigentlich mit Wohnungseigentümer_innen? Sie können nicht einfach so über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder eine neue Außen-Dämmung entscheiden – schließlich betreffen solche Maßnahmen das gesamte Haus. Gefragt sind dann die Wohnungseigentümergemeinschaften, erklärt der Verein Wohnen im Eigentum. „Nach dem Wohnungseigentumsgesetz reicht für Beschlüsse zu Maßnahmen wie Heizungserneuerung, Fassadendämmung und Fensteraustausch die einfache Mehrheit“, teilt Pressereferentin Kathrin Reinhardt mit – und hat noch einen wichtigen Hinweis: „Die Eigentümerversammlung ist nach dem Gesetz immer beschlussfähig; unabhängig davon, wie viele Eigentümer und Eigentümerinnen anwesend sind.“

Beschließe eine einfache Mehrheit bauliche Veränderungen, werden laut Verein die Kosten nur auf die Ja-Sager verteilt – sozusagen auf die „Koalition der Willigen“. Eine Kostenverteilung auf alle Miteigentümer_innen ist seinen Angaben zufolge nur möglich, wenn entweder eine größere qualifizierte Mehrheit (mehr als zwei Drittel der abgegebenen Stimmen und die Hälfte aller Miteigentumsanteile) zustimmt oder wenn sich die Baumaßnahmen amortisieren – also die Energieeinsparung die Investitionskosten aufwiegt.

Ein konkreter Zeitraum, innerhalb dessen sich die Sanierung rechnen muss, steht laut Verein Wohnen im Eigentum nicht im Gesetz. „In der Regel dürfte man von zehn Jahren ausgehen können“, sagt Kathrin Reinhardt. Und noch ein Hinweis: Wohnungseigentümer_innen müssen stets die Verwaltung per Beschluss beauftragen, mehrere Vergleichsangebote für die Durchführung der Maßnahme einzuholen, bevor über die Auftragsvergabe entschieden wird.

Wohnungseigentümer_innen haben in Sachen Energiesanierung also einige Hürden mehr zu nehmen. Deshalb gilt, sich vorher gründlich zu informieren und fachkundig beraten zu lassen. Seriöse Anlaufstellen sind hier ebenfalls die Verbraucherzentralen sowie Energieberatungen.

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