Gemeinsamer Einsatz für die Artenvielfalt

Aufgrund der kleinteiligen Landwirtschaft der Vergangenheit entstanden vielfältige Kulturlandschaften mit unter anderem Hecken, Feldrainen, Waldsäumen und extensiv beweideten Fläche. Diese Lebensräume führten zur Entwicklung von daran angepassten Arten. Wegen der heutigen Intensivierung unserer Landnutzungsformen, die dazu führt, dass Kulturlandschaften immer monotoner werden, droht dieser Reichtum jedoch wieder verloren zu gehen. Der Schutz der Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt geht immer einher mit dem Erhalt der für die Ar-ten wichtigen Lebensräume. Beim Neihaufescht in Böttigheim ging es um den Erhalt der Trocken- und Magerrasen des Elsbergs mit einem außergewöhnlichen Reichtum an Insekten, wie zum Beispiel der Goldwespe, sowie einigen stark gefährdeten heimischen Orchideenarten.

Landschaft braucht mehr Handarbeit

Da die Fläche des Elsbergs zuzuwachsen drohte, organisierte das Bergwaldprojekt e.V. in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Würzburg und der Ökomodellregion Waldsassengau in der Gemeinde Böttigheim den gemeinsamen Pflegeeinsatz.

Unsere Aufgaben an diesem Tag war es, die Wiesen- und Weideflächen von wuchernden Schlehenbüschen zu befreien sowie Wacholdersträuchern zurückzusetzen. Alle Arbeiten wurden von geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Bergwaldprojekt ausführlich erklärt und angeleitet. So konnte nichts schiefgehen und alle wussten genau was zu tun war. Das benötigte Werkzeug, damit wir richtig reinhauen konnten, sowie die Verpflegung für uns Helferinnen und Helfer wurden vom Bergwaldprojekt gestellt.

Dank dem Einsatz der rund 60 freiwilligen Helferinnen und Helfern ist die Beweidung durch Schafe und andere Nutztieren wieder möglich. Denn über die Klauen und Wolle der Tiere werden Samen verbreitet, was die genetische Vielfalt und den Austausch mit anderen Gebieten fördert. So kann dieser wertvolle Lebensraum für die Artenvielfalt erhalten werden und die Orchidee auch im nächsten Frühjahr in ihrer ganzen Pracht erneut aufblühen.

Die letzten Jahre haben hier in Unterfranken und auch weltweit eindeutig gezeigt, welche Auswirkungen der Klimawandel auf unsere Mitwelt hat – die Zeit drängt. Wir freuen uns deswegen besonders, mit vielen Helferinnen und Helfern einen aktiven Einsatz für den Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Die große Beteiligung, bei dem Pflegeeinsatz mitzuwirken, zeigt, dass vielen Menschen bewusst ist, dass ein Weiter-wie-bisher nicht mehr möglich ist. Diese große Bereitschaft zum Wandel sollte auch der Regierung Mut machen, die notwendigen Maßnahmen für einen wirksamen Klimaschutz umzusetzen.

Hendrik

Bergwaldprojekt e.V.

Radeln für die Umwelt

Die UmweltBank förderte mit der Initiative „Banker on Bike“ letztes Jahr insgesamt drei gemeinnützige Organisationen, darunter auch den Verein „Bergwaldprojekt“. Das Prinzip ist einfach: Für jeden Kilometer Arbeitsweg, den die Mitarbeiter auf dem Rad zurücklegen, spendet die UmweltBank einen Euro an gemeinnützige Projekte. So kam 2019 ein Spendenvolumen von 37.000 Euro zusammen, wovon 12.000 Euro an das Bergwaldprojekt e.V. gingen.

Bergwaldprojekt e.V.

Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg organisiert seit 30 Jahren Freiwilligeneinsätze in ganz Deutschland, bei denen sich bisher mehr als 40.000 Menschen engagiert haben. Im Jahr 2020 finden 122 Projektwochen an 53 verschiedenen Orten statt. Außerdem organisiert der Verein Pflanz- und Pflegeeinsätze an einzelnen Tagen. Ziele der Einsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit für einen naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Der Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden. Mehr Informationen zum Bergwaldprojekt e.V. finden Sie unter: www.bergwaldprojekt.de