Nach ersten Stationen bei der DG Bank München und der Raiffeisenbank Nürnberg ergreift Horst Popp im Jahr 1992 die Chance, seine Begeisterung für den Umweltschutz mit dem Bankgeschäft zu verbinden: Er steigt mit nur 34 Jahren in den Vorstand der Ökobank in Frankfurt ein. Die Genossenschaft war ein Projekt der links-alternativen Öko-Szene und verstand sich als Gegengewicht zu den traditionellen Banken, vorneweg der Deutschen Bank, als dem Symbol des Großkapitals. Er schafft es, die Ökobank binnen kurzer Zeit aus den roten Zahlen zu bringen.
Doch so richtig überzeugt ist der Kaufmann Popp vom Geschäftsmodell der Ökobank nicht. Ausgeprägte basisdemokratische Strukturen erschweren eine professionelle Entwicklung. Renditen sind den Bankkunden eher zweitrangig. Für Horst Popp jedoch gehört zwischen Umwelt und Ertrag kein „oder“, sondern ein „und“. Deshalb entschließt er sich 1994, gemeinsam mit Ehefrau Sabine in seiner Heimatstadt Nürnberg die UmweltBank zu gründen. Die Geschäftsidee ist simpel und genial zugleich: seine Bank soll eine Mischung aus Ökobank und Deutscher Bank sein, das Ökologische der Ökobank und die Professionalität der Deutschen Bank vereinen.
Die Gründung der Bank war zunächst schwieriger als gedacht: langwierige Investorensuche, überkritische Bankenaufsicht, schwierige Suche nach einem zweiten Vorstandsmitglied ….
Doch im Januar 1997 ist es soweit: Die UmweltBank kann ihre Geschäfte aufnehmen. Schon ein Jahr später schreibt sie schwarze Zahlen und begrüßt ihren 10.000sten Kunden. In den folgenden Jahren hält Horst Popp als Vorstandsvorsitzender die UmweltBank auf Wachstums- und Erfolgskurskurs. Der Erfolg ist größer als alle Kritiker jemals gedacht hatten. Sie finanziert Windräder, Solaranlagen und Niedrigenergiehäuser, bietet grüne Sparbücher, Anleihen und Fonds an. Sie wird zum Erfolgsmodell. Nach mehr als 20 Jahren engagierter Aufbauarbeit übergibt er im Jahr 2015 die Führung der Bank an die nächste Generation.
Die UmweltBank und alle ihre Kunden, Mitarbeitenden und Aktionäre haben Horst Popp außerordentlich viel zu verdanken. Hätte er vor mehr als 25 Jahre nicht den Mut gehabt, den sicheren Job bei der Ökobank aufzugeben und für sich und seine Familie das große Wagnis einer Unternehmensgründung einzugehen, gäbe es die UmweltBank heute nicht. Ohne ihn wäre die deutsche Bankenlandschaft heute um ihre „grüne Perle“ ärmer und wir, alle UmweltBanker, würden heute nicht zusammenarbeiten für eine lebenswerte Welt für uns und kommende Generationen.
Horst Popp war und ist ein Unternehmer im besten Sinne des Wortes: ein Mann, der etwas unternimmt. Jemand, der die Kraft hat, eine Geschäftsidee gegen alle Widerstände durchzusetzen – auch wenn es zunächst unmöglich erscheint. Jemand, der mit großer Menschenkenntnis ideale Teams zusammenstellt, aber auch die Bonität von Kreditnehmern und Geschäftspartnern zutreffend einschätzen kann. Jemand, der mit einer geradezu genialen Mischung aus Professionalität und Hemdsärmeligkeit, aus Großzügigkeit und Sparsamkeit, aus Menschlichkeit und Härte eine Firma anführt und erfolgreich macht.
Deswegen sagen wir heute: „Danke, Herr Popp!“
Die UmweltBank gibt es schon seit über 25 Jahren! Weitere Informationen zu ihrer Geschichte gibt es hier:
Grüne Perle
Hans Scheibner singt 1979 einmal:
Das macht doch nichts, das merkt doch keiner.
Er zeigt deutlich, viele schauen weg,
ist noch so schlimm der Dreck.
Hoffnungslos die Zeit erscheint,
wenn man nur dem müden Geld nachweint.
Umweltschutz und Ehrlichkeit nicht beliebt,
werden nur hohe Erfolge ausgesiebt.
Dann tatsächlich, Kernschmelze in Harrisburg,
radioaktiver Dampf die Bevölkerung bedroht.
Trotz Probeläufe, Probleme sah man kommen,
wurde Three Mile Island in Betrieb genommen.
Aber es geht auch besser, Hoffnung, Ziele,
Gründung für eine Zukunft der Erde und Kinder.
Herr Popp, UmweltBank, Ideen viele,
wirklich sehr gut, ein guter Erfinder.
Ein schöner Komet, eine grüne Perle,
auch von hier: Vielen Dank ,Herr Popp. Bewiesen viel Mut.
Endlich Vieles besser finanziert, sehr gut,
damit unser Geld grün und Gutes werde.